Im engeren Sinne gehören natürlich auch die Pilzbücher zu den Kriegskochbüchern, es gibt aber natürlich auch
“Friedenspilzbücher”. Ein Phänomen des Krieges sind jedoch die Kochbücher, die wirklich alles verwerten, was irgendwie
möglich ist, von Baumrinde bis zur Eichel. Natürlich passen sich auch andere Kochbücher an die besonderen Gegebenheiten
an, allen voran Oetker - “Wie backen wir mit 50 gr. Fett und einem Ei?”
In der Nachkriegszeit sind dann neben Pilzen ebenfalls die Wildpflanzen gefragt, um
die Hungernden zu ernähren. Bis hin zum Wiederentdecken der seltsamen
Kriegserfindungen wie “Spinatgemüse”, eine - wie bereits oben angedeutet -
Unkrautmischung: Einfach alles Grüne, das man am Wegesrand fand, fein hacken
und dünsten - von Gartenmelde bis Schafgarbe.
Die Nachkriegskochbücher sind auch in der Papierqualität sehr mangelhaft - und
Kochbücher waren mit die ersten Druckerzeugnisse, die unter den
Besatzungsmächten herausgegeben werden durften.
Obenstehende Werke sind bereits aus Vorkriegs- und Kriegstagen (WKII) - Die Nazis hatten eine großartig angelegte
Kampagne der Nahrungspropaganda vorbereitet. Während des Krieges war zwar ein deutlicher Mangel zu spüren, aber
hungern musste Deutschlands Bevölkerung wegen der Ausbeutung der eroberten Ostgebiete noch nicht.
Somit konnten auch noch “richtige” Kochbücher veröffentlicht werden, wie Bechtels “Nahrhaft, schmackhaft kochen auch
im Krieg”, auch wenn diese durch Rezepthefte für “Wildgemüse” flankiert wurden.