Das Herzstück
Die Davidis Sammlung
Henriette Davidis 1862
Verlag Velhagen & Klasing, 9. Auflage, Methler 154
Vermutlich nacheingebunden unter Verwendung des alten Einbandes
Henriette Davidis 1877
Verlag Velhagen & Klasing, 22. Auflage, Methler 167
Die Bearbeiter Borchling und Otterbruch sind nicht genannt
H. Davithis 1882
Trittbrettausgabe, Erste Auflage, Verlag Enßlin und Laiblin, Methler 1769
Emma Heine 1886
Davidis „Die Hausfrau“ mit Kochrezepten. 13. Auflage, E. A. Seemann Verlag, Methler 65
Wunderschöner reliefartiger Einband
Luise Rosendorf 1887
Verlag Velhagen & Klasing, 28. Auflage, Methler 173 b
Luise Rosendorf 1888
Verlag Velhagen & Klasing, Methler 174 b
Nacheingebunden. 29. Auflage
Gemälde aus Privatsammlung von lwl.org
Der Küchen- und Blumengarten, 1880
für Hausfrauen, 13. Auflage, Verlag J. Bädeker, Methler 39a
Reliefartiger, aber eher schlichter Einband
Henriette Davidis 1881
Verlag Velhagen & Klasing, 24. Auflage, Methler 169
Die Bearbeiterin Helena Clemen ist nicht genannt
Henriette Davidis 1872
Verlag Velhagen & Klasing, 17. Auflage, Methler 162
Wunderschöner mit Gold bedruckter reliefartiger Ledereinband
Luise Rosendorf 1882
Verlag Velhagen & Klasing, 25. Auflage, Methler 170.b
Erste Bearbeitung durch Luise Rosendorf
Henriette Davidis 1886
Puppenköchin Anna, E. A. Seemann Verlag, 7. Auflage, Methler 133
Keine Nachbearbeiter, es gab nur Nachauflagen.
Luise Rosendorf 1885
Verlag Velhagen & Klasing, 27. Auflage, Methler 172
Henriette Davidis 1873
Verlag Velhagen & Klasing, 18. Auflage, Methler 163
Ähnlicher mit Gold bedruckter Ledereinband, etwas abgewandelt, andere Farbe.
Henriette Davidis 1864
Verlag Velhagen & Klasing, 10. Auflage, Methler 155.a
Nacheingebunden
Henriette Davidis 1876
Verlag Velhagen & Klasing, 21. Auflage, Methler 166
Der letzte “echte” Davidis
Henriette Davidis 1882
Verlag Velhagen & Klasing, 25. Auflage, Methler 170.a
Die letzte Bearbeitung durch Helena Clemen
Luise Rosendorf 1884
Verlag Velhagen & Klasing, 26. Auflage, Methler 171
Luise Rosendorf 1888
Verlag Velhagen & Klasing, Methler 174 a
Im Schuber 29. Auflage
Henriette Davidis ist wohl die bekannteste Kochbuchautorin vergangener Zeiten im deutschsprachigen Raum.
Henriette Davidis 1879
Für die Deutschen in Amerika, Erstauflage, Gev. Brumder‘s Verlag, Methler 348.a
Henriette Davidis 1858
Verlag Velhagen & Klasing, 7. Auflage, Methler 152
Original-Einband ohne Rücken
Henriette Davidis 1875
Verlag Velhagen & Klasing, 20. Auflage, Methler 165
Henriette Davidis 1854
Verlag Velhagen & Klasing, 6. Auflage, Methler 151.a
Original-Einband in sehr guter Erhaltung.
H. Davitis 1890
Verlag Bardtenschläger, Methler 1784
“Neuestes Kochbuch”, Trittbrettausgabe
Henriette Davidis 1866/1867
Verlag Velhagen & Klasing, 12. Auflage, Methler 157
Henriette Davidis 1869
Verlag Velhagen & Klasing, 14. Auflage, Methler 159
Wunderschöner mit Gold bedruckter reliefartiger Ledereinband
Zum Sturz einer Legende: Henriette Davidis hat die Formulierung “Man
nehme” weder erfunden, noch häufig benutzt und auch nicht zu ihrer Zeit 
berühmt gemacht (wie auch, wenn sie sie nie benutzte). Ihr Verdienst mag
möglicherweise sein, daß sich durch die hunderttausendfache Auflage ihrer
Bücher durchgesetzt hat, in Rezepten den Passiv zu verwenden (”man
nimmt” statt “nimm”) und die Leserinnen außer im Vorwort nicht direkt
anzusprechen. Das war aber weder ihre Idee, noch war sie Vorreiterin auf
diesem Feld. Häufig verwendet sie tatsächlich “man”: Man tut dies, man tut
jenes, man nimmt, man schält, man kauft. “Man nehme” findet sich gar nicht
in ihren Büchern.
Die erste Formulierung von “Man nehme” fanden wir im Danziger
“Unterricht für ein junges Frauenzimmer” - das Buch ist immerhin von 1786
(das “Rezept” dazu ist hier abgebildet). Weiterhin steht sie auch im
Baier’schen Kochbuch von 1802 (liegt nur als Reprint vor, darum nicht in
der Sammlung aufgeführt) und bis 1843 auch in anderen Büchern, z.B. in der
“Mecklenburger Küche”. “Man nehme” ist also definitiv älter als Davidis.
Generell ist die Formulierung zu ihrer Zeit schon altmodisch gewesen und
es wird auch in anderen Büchern dieser Zeit stattdessen das bereits oben
erwähnte “man nimmt” verwendet. Außerdem erkennt man daran, daß auch
schon andere Bücher im Passiv geschrieben wurden - die Löfflerin z.B. hat
das 1791 schon so gemacht, Morgenstern-Schulze genauso - also war diese
Praxis ebenfalls keine wesentliche Neuerung.
Allerdings hat Davidis in ihren Büchern den einmal gewählten Stil und die
Anrede beibehalten. Ältere Kochbücher wechseln häufig die Schreibart, was
auf unterschiedliche Autoren und unterschiedliches Alter der Rezepte
hinweist (u.a. Supp’, Gemüs’ und Fleisch). Davidis schaffte es allerdings, die
Bücher von vorn bis hinten in einem Guss erscheinen zu lassen.
Im Jahre 1770 schrieb Goethes Mutter das “Rezept für ein heiteres Jahr”
und nannte es “Man nehme”. Nun muss sie für ihr Gedicht ja auch auf eine
bekannte Rezeptformel zurückgegriffen haben. Wahrscheinlich wurde die
Formulierung auch darüber bekannt.
Davidis von 1907
Baier’sches Kochbuch von 1802, führt den
Passiv allerdings nicht konsequent fort:
Mecklenburger Küche von 1843